Ich weiß nicht, ob es nur bestimmte Menschen sind, die auf dem Camino (Jakobsweg) unterwegs sind. Ich finde aber, dass alle, die hier pilgern, das Beste von sich zeigen: freundlich, höflich, hilfsbereit, fröhlich, bescheiden, rücksichtsvoll,… ein Stück Himmel, das hier probeweise Wirklichkeit wird. Und wenn alle dieses Verhalten mit nach Hause nehmen, müsste die Welt doch ein Stück besser werden.?
Besonders beeindrucken mich die jungen Menschen. Die meisten sind alleine hergekommen, bald schließen sie dich jedoch in Gruppen zusammen, eine bunte Welt. Und ein Hoffnungsschimmer für unsere Zukunft.
Gestern Nachmittag hatten wir noch die Möglichkeit, die Reste eines alten Klosters auf einem kleinen Berg zu besuchen. Seit dem 3. Jahrhundert zogen sich Einsiedler in Höhlen zurück, um Gott näher zu sein. Später kümmerten sich Mönche um die PilgerInnen, die hier durchzogen. Faszinierend, wie lange hier schon gebetet wird.
Apropos: Das Taizé-Gebet gestern abend fand in einem wunderschönen Raum statt. Julia und ich versuchten, die anderen zum Singen zu motivieren, aber leider nur mit mäßigem Erfolg.
Heute morgen traf ich in einer Bar übrigens die ersten beiden Österreicherinnen (eine hatte ein Bank Austria – Leiberl an und ich musste sie einfach ansprechen). Wie es das Schicksal will, schlafen wir heut abend im selben Zimmer in der privaten Herberge San Rafael 😉