Das waren die heutigen ersten 18 km durch die Meseta ohne inzwischen ein Dorf zu passieren. ‚Eine Herausforderung für Körper und Seele‘ stand im Reiseführer. Nun, so schlimm war es nicht, wir hatten es ziemlich kühl. Den Pulli hab ich erst am Nachmittag ausgezogen. Fad und lang war es allerdings schon.
Noch kurz zum gestrigen Quartier: es wird von Schwestern des Augustinerordens betreut, die sind momentan aber in Urlaub und wurden von sechs Studenten des Priesterseminars und ihrem Rektor (wieder ein Jesús) vertreten. Sie luden zum internationalen Miteinander Singen ein und gestalteten auch die Messe musikalisch. Das erste Mal, dass wirklich viel und schön gesungen wurde. Danach gab es für alle Pilgernden einen speziellen Einzelsegen. Beeindruckend, aus wie vielen Ländern Menschen hierher kommen! Später kochten wir mit den Studenten und aßen gemeinsam. Die einzelnen Pilgernden wurden eingeladen, sich mit Namen, Nationalität und Motivation für den Camino vorzustellen. Erstaunlich, dass nur der Rektor und ein zweiter junger Mann englisch sprachen – und das mit starkem Akzent. Die anderen kamen aus Afrika und Südamerika und es war sehr schwer, sich zu verständigen.
Heute ist der 1. September, das heißt, der erste Tag meines Sabbatjahres. Alle, denen ich das erzähle, beneiden mich. Ich bin meinem Arbeitgeber sehr dankbar, dass das möglich ist. Und dankbar bin ich auch meinen drei Söhnen, die mich ziehen ließen, ohne mir ein schlechtes Gewissen zu machen.
Übrigens ist David der Blog-Manager: Für mich ist es viel leichter, über Whatsapp zu schreiben, das geht auch tagsüber und im Flugmodus. Ich brauch Bericht und Fotos dann nur David schicken und er erledigt den Rest. Dankeschön!
Mein Weg führte mich heute bis Terradillos de los Templarios und irgendwo auf der Strecke hab ich die 400 km – Marke passiert. Sie Hälfte der Strecke ist geschafft, aber die Hälfte der Zeit ist noch nicht vorbei. Ein sehr gutes Gefühl!

WOW-Halbzeit! Gut gemacht! Ich finde es wirklich beeindruckend, wie du wirklich in jeder Hinsicht deinen Weg bestreitest. Wie selbstverständlich du auf die Menschen zugehst und was du alles von deinen Begegnungen mitnimmst. Deine Reise liest sich wie ein wunderschönes Märchen, mit Höhen und Tiefen natürlich, aber wie heißt es immer so schön – der Weg ist das Ziel! Möge dir der liebe Gott noch viele solcher Kraft-Tankstellen schicken!
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Dankeschön! Es ist täglich spannend, mit wem ich den Abend verbringen werde. Heute zum Beispiel mit einer Litauerin, die zur Gitarre selbstkomponierte Lieder gesungen hat.
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