Bei 7° startete ich am heutigen Morgen! Ich hatte sämtliches Zusammenpacken meiner Zimmerkolleginnen verschlafen und bin erst um 7.15 Uhr aufgewacht. Tagsüber schaffte ich es dann aber bis T-Shirt und aufgestrickter Hose. Nach den gestrigen langen Geraden war es heute wieder abwechslungsreicher zu gehen.
Ich besuchte Sahagun: hier wird die offizielle Streckenteilung des spanischen Weges mit einer ‚Pforte‘ markiert. Die von außen sehr schöne romanische Kirche San Lorenzo war leider geschlossen. Dafür gabs einen richtigen Jahrmarkt mit Marktschreiern und der neuesten Herbstkollektion.
In dieser Gegend gibt es anscheinend Lehmboden. Viele Häuser sind aus Lehmziegeln oder mit Lehm verputzt und es gibt auch richtige Erdkeller.
Wenn Pilger miteinander ein Gespräch beginnen, ist die erste Frage nach der Nationalität. Ziemlich bald danach wird nach der Motivation für diesen Weg gefragt:
Ca. zwei Drittel geben dabei an, dass sie auf diesem Weg sind, um den eigenen Weg zu finden: Schülerinnen und Studenten nach dem Abschluss, Menschen, die das Arbeitsleben abgeschlossen haben oder für die eine Veränderung ansteht.
Manche gehen auch aus Dankbarkeit für ein gutes Leben, andere pilgern auf diesem Weg für solche, die es nicht mehr können: Für die verstorbene Patentante oder den verstorbenen Neffen.
Einen einzigen hörte ich bis jetzt sagen, er mache es für seine körperliche Fitness, ein andere weil es einfach cool ist. Manche haben den Weg schon einmal selbst gemacht und wollen ihn jetzt ihren Partnern zeigen (die sind manchmal aber nicht so begeistert).
Eigentlich wollte ich heute ja eine schönere Alternativroute gehen, aber von meiner ‚Vorhut‘ Nora, Elena und Felix hab ich erfahren, dass in Bercianos seit gestern ein österreichisches Paar die Herberge betreut. Da wollte ich natürlich hin! Meine Sehnsucht, mal richtig Dialekt zu sprechen, wird bei Andrea und Ernst aus der Steiermark voll erfüllt.
Liebe Hermi – ich habe mit mehreren Bekannten schon über dein Vorhaben gesprochen, alle zeigen Bewunderung. Eine Nichte hat vor im nächsten Jahr mit Freundin diesen Weg zu gehen. Weiterhin alles Gute – Robert
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Das freut mich! Sie kann sich gern bei mir melden, wenn sie Tipps möchte! Liebe Grüße fast aus Leon!
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