Ein frühzeitiges Ende …

durfte der Pilgerweg früher in Villafranca del Bierzo für all jene nehmen, die auf dem Weg schwer erkrankt waren. Wenn sie durch das ‚Tor der Vergebung‘ der Santiago-Kirche gingen, wurde ihnen der vollkommene Ablass gewährt. Als ich vorbei ging, waren Tor und Kirche leider geschlossen. Und ich fürchte, die Blase an der linken Ferse, die mich seit León quält, wäre auch nicht als ablasswürdige Krankheit durchgegangen.

Obwohl das Wetter bewölkt und regnerisch war, entschloss ich mich, die Route über den Berg (Camino duro – harter Weg) zu nehmen. Die ist zwar länger, aber ich erspare mir so das endlose Gehen neben den Autostraßen.
Der steile Aufstieg hat sich wirklich gelohnt! Es waren wunderschöne Hohl- und Höhenwege mit tollen Weitblicken und ich vertrödelte die Zeit richtig mit Schauen, Staunen und Fotografieren. Und dabei hab ich keine Menschenseele getroffen! Der Höhepunkt des Vormittags war dann der Regenbogen, der unter mir erschien!
Vorbei an Wäldern mit Edelkastanien erreichte ich das Bergdorf Pradela, das gar nicht so verlassen war, wie ich das erwartet hatte. In einer Albuerge wurde ich mit vegetarischem Bocadillo (gefülltem Brot), Wasser, Kaffee und Maronikuchen verwöhnt.
Der Abstieg war kurz und steil, ein Stück musste ich dann doch noch geschützt von Betonplanken neben der Straße gehen, bis ich in Ambasmestas ankam. Hier betreibt ein deutsches Ehepaar eine Herberge und wird auch am Abend für uns kochen.

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