Es waren viele, die gestern Abend zum zur Herberge ausgebauten Bahnhof in Deba kamen und dort kein Quartier mehr bekamen. Die einzige, die das kümmerte, war die amerikanische Hospitalera (das sind Freiwillige, die für zwei Wochen solche ‚Albergues‘ betreuen). Sie konnte aber kein Spanisch und gab uns nur eine Liste mit möglichen Herbergen, von denen aber die meisten voll seien. Warum wir denn so spät kämen? Die letzten Betten seien im 14.00 Uhr vergeben.
Ich schloss mich drei Frauen an: ein Amerikanerin mit ihrer Tochter und einer Französin, die fließend spanisch spricht.
Nach der guten Nacht im Hostel beschlossen wir alle, den Tag in Bilbao zu verbringen,
nach all der Anstrengung, der Enttäuschung und dem Ärger von gestern.
Bilbao wollt ich sowieso anschauen: vor allem das Guggenheim-Museum, das aus Titan, Stein und Glas erbaut und 1997 eröffnet wurde, aber auch die modernen Brücken und die Altstadt mit der Kathedrale Santiago. Die Stadt hat 345.000 Einwohner, aber es scheint, dass halb Spanien und ein Teil Europas sich hier aufhält. Morgen beginnt die große Fiesta, der Preis des Zimmers stieg in einer Nacht von 19 auf 29 €.
Bilbao ist die inoffizielle Hauptstadt des Baskenlandes. Obwohl sich die ETA offiziell für aufgelöst erklärt hat, konnten wir sehen, dass manche ihrer Parolen durchaus fortleben und weiter gepflegt werden. Sehr kreativ wurden die entsprechenden Stände für morgen vorbereitet.
Da werd ich allerdings wieder auf dem Weg sein, denn ich hab vor, von Bilbao aus weiter zu pilgern.