
Da ich morgen durch die ungeplante Zugfahrt leider ungeplant schnell das Baskenland verlassen werde, möchte ich euch noch kurz über dieses Volk erzählen:
Die Basken sind ein sehr altes, autochthones Volk, das heißt, sie lebten schon immer als eigenständiges Volk am Golf von Biskaya. Wurzeln ihrer Sprache, die mit keiner anderen europäischen Sprache verwandt ist, gehen bis in die Steinzeit zurück. Das Gebiet war zwar oft von anderen Reichen regiert, die Basken erhielten sich aber trotzdem immer die Selbständigkeit. Mit der Festigung Frankreichs wurde der nördliche Teil des Baskenlandes immer mehr dort integriert, während der Süden von Spanien regiert wurde. Hier wurden die Sonderrechte des Volkes unter Franko sehr beschnitten. Nach Ende der Diktatur wurde den Basken in Spanien zwar Autonomie zugesichert, doch damit wollen sich viele nicht zufrieden geben. Manche fordern sogar einen eigenen Staat und das wird auf Häuserwänden, und Transparenten oft aggressiv eingefordert.
Alle Menschen hier sprechen sowohl baskisch, als auch spanisch, vieles ist zweisprachig angeschrieben – von Wegweisern bis zu Speisekarten.
Heute also den letzten Tag durch das Baskenland, auch ‚Euskal Herria‘ genannt und und es war ein ganz untypischer Weg: den ganzen Tag Asphalt, zuerst 10 km entlang des Flusses Nervión, vorbei an alten und teilweise verfallenden Hafenanlagen und Industriegebieten. Höhepunkt war dann die Querung des Flusses mit einer alten Hängefähre. Diese ist tatsächlich an Seilen angehängt und schwebt so über das Wasser hinüber nach Portugalete. Und dort gab es eine Rolltreppe auf den Berg hinauf!
Auch weiter blieb der Weg asphaltiert,
bis auf die letzten 800 m, die ich barfuß am Sandstrand entlang ging.
Dafür gabs heut praktisch keine Steigungen und ich kam relativ schnell vorwärts. Diesmal klappte es auch gut mit der Herberge, ich hab ein Bett bezogen und bin dann gleich nochmals zum Strand spaziert, wo ich jetzt auch diese Zeilen für euch schreib.