Kantabrien

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Heute hab ich also die Grenze vom Baskenland nach Kantabrien passiert und so die zweite von insgesamt vier Regionen erreicht, durch die ich pilgern werde.
Das Volk der Kantabrier leistete bei der Besetzung durch die Römer am längsten Widerstand. Endgültig erst 19 v. Chr. erobert, passten sie sich dann aber ganz der römischen Kultur an und sind auch jetzt dem restlichen Spanien am ähnlichsten.
Vormittags ging es auf einem schönen Panoramaweg mit Meeresblick Richtung Castro Urdiales. Dort stehen auf einem Felsen am Meer die Ruinen einer Festung und die schöne gotische Kirche Santa Maria de la Asunción. Ich wartete, bis sie auf gesperrt wurde und feierte dort die Sonntagsmesse mit.
Fast eine Woche bin ich jetzt schon unterwegs und nach dem guten Start begleitet mich jetzt immer das mulmige Gefühl, evtl. kein Bett zu bekommen. Das macht ein bisschen Stress, ich setze mich weniger oft einfach wo gemütlich hin oder mach eine Pause, wenn es nicht notwendig ist. Auch ess ich tagsüber nur eine kleine Jause, um nicht zu spät in ein mögliches Quartier zu kommen. Heute hatte ich großes Glück: ich hatte einen Campingplatz am Meer angestrebt, in dem auch Metallhütten für Pilgernde vermietet werden. Um 15.00 kam ich an, zufällig gemeinsam mit einer Frau aus Deutschland, über der ich schon gestern im Stockbett geschlafen hatte. Der Herr an der Rezeption sagte mir, dass sich eine Gruppe angekündigt hätte, bei der evtl. noch ein, zwei Betten übrig bleiben könnten. In einer Stunde würde er es wissen.
Warten und vielleicht wertvolle Zeit verlieren? Weitergehen und suchen? Zurück zur Albuerge, wo vielleicht was frei sein könnte? Oder notfalls am Strand übernachten? Aber wo können wir Isomatten kaufen? Diese Fragen besprachen wir, während ich einen Kaffee trank und immer wieder nachfragen ging. Endlich kam dann die Gruppe. Sie wussten offensichtlich selbst nicht, wie viele sie jetzt seien und ob noch welche nachkämen. Der nette Herr hatte Mitleid mit uns und gab uns die letzte Blechhütte. So kommt es, dass ich nach langer Zeit wieder auf einem Campingplatz übernachte, und hier das Meer genießen kann.

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