Ankommen – und Weitergehen

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Auf dem Jakobsweg nach Santiago pilgern, okay. Aber warum um Himmels willen noch mal über 90 km nach Finisterre und vielleicht zusätzliche 30 bis Muxia?
Das fragen sich wahrscheinlich seit Generationen viele Menschen, die selbst nie so weit gepilgert sind.
Denn immer schon war für viele Pilgernde nicht Santiago, sondern die Ankunft am Meer, dort, wo die Welt zu Ende scheint, das Ziel ihres Weges. Auch heute ist das angeblich für den Großteil der deutschsprachigen Menschen so. Oft ist der Trubel und Lärm in Santiago groß, hunderte Menschen, die täglich hier einmarschieren, dazu viele, die mit Bussen kommen, die vielen Souvenirläden, die Bettelnden, die Musizierenden, …viele wollen hier ihren Anteil des Geschäfts abbekommen.

Es waren heut tatsächlich auch viele, die sich mit mir auf den Weg weiter westwärts machten, aber irgendwie schaffte ich es wieder, die Zwischenräume zu nützen und war die meiste Zeit alleine auf dem Weg. Waldwege entlang von Flüssen und Hohlwege, dort geh ich am liebsten. Viele kleine Dörfer gibt es hier mit alten Steinhäusern und schönen Brücken.
‚Täglich Regen in Galicien‘, das galt voriges Jahr. Heuer ist es sehr trocken, staubig und am Nachmittag auch heiß. 35° zeigte heut eine Temperaturanzeige in der Sonne.
Geändert hat sich auch die Zusammensetzung der Pilgernden. Nachdem die Menschen von den verschiedensten Pilgerwegen nach Santiago kamen, kennt man sich nicht und knüpft wieder neu Kontakte. Oder man trifft, so wie ich heute, einen Pilgerfreund nach fast drei Wochen wieder. Da ist die Freude dann natürlich groß.

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