
Die einzige große Stadt am camino primitivo – noch dazu in einer Entfernung, die für den Erhalt der beliebten Compostela reicht (Dafür muss man mindestens 100 km gegangen sein). Gleich am Stadttor begrüßt mich ein Stein, der an König Alfons II erinnert. Er war ja der Legende nach der erste, der nach Santiago gepilgert ist und hat somit den Jakobsweg begründet.

Lugo ist ungefähr so groß wie Klagenfurt und war zur Römerzeit die Hauptstadt der Provinz Gallaecia. Von daher stammt noch die über 2 km lange Stadtmauer, auf der man die Altstadt umrunden kann, was ich natürlich gemacht habe.
Die Kathedrale stammt aus dem 12. Jhdt, ist aber an einem Ort erbaut, wo schon 755 eine Kirche stand. Sie ist unglaublich reich an Kunstschätzen und erinnert mit ihren Anbauten an die Kathedrale von Santiago. Das Besondere an der Kathedrale von Lugo ist, dass sie vom Papst die Erlaubnis zur dauerhaften Aussetzung bekam. Das heißt, auf dem Hochaltar steht immer die Monstranz mit der Hostie (für uns der Leib Christi).
Es war Samstag Abend und unglaublich viel los in Baleiroa – ein dreitägiger Lauf von Oviedo nach Santiago (was ich in zwei Wochen mache!) machte hier mit dem ganzen Tross Station.
Nach einem gemeinsamen Abendessen mit Erna und Walter aus Südtirol verabschiedeten wir uns voneinander. Wir waren in der letzten Woche immer wieder begegnet und haben manchmal in den selben Quartieren übernachtet. Jetzt trennen sich unsere Wege, da die beiden den Weg nach Melide nehmen, wo sie auf den Camino Frances stoßen und sich in die wahrscheinlich große Anzahl von Pilgernden einreihen. Ich jedoch möchte einen anderen Weg nehmen.


