Vertrauen

Zabada-Santa Marta

Ein Grund, warum ich so gern auf den spanischen Jakobswegen unterwegs bin, ist die Herausforderung, in fremdem Land auf fremden Wegen Vertrauen zu üben. Heute morgen zum Beispiel, …
… dass der Regen trotz Wettervorhersage wieder aufhört,
… dass ich einen guten Schlafplatz finden werde,
… dass ich nicht Hunger leiden werde, obwohl ich den Supermarkt verpasst habe,
… dass ich den richtigen Weg finde, und falls nicht, dass dann ein Engel kommt, der mir weiterhilft. (Heute waren es sogar zwei – in Camouflage-Bekleidung),
… dass es irgendwo auf dem Weg Kaffee gibt, ..

Immer wieder hoffe ich, dass dieses erprobte Vertrauen in den kleinen Camino-Alltagsdingen mir auch in den tatsächlichen Lebenssorgen hilft und noch mehr zur Lebenseinstellung wird.
Auf meinem Weg habe ich heute besonders die Menschen mitgenommen, die ich im letzten Jahr in ihrer Trauer begleiten durfte. Mögen auch sie das Vertrauen haben, dass ihre Schritte Teile eines guten Weges sind.

In der Herberge waren wir gestern 12, außer meines Pilgerkollegen waren alle schon den dritten Tag unterwegs auf der Strecke, die wir in zwei Tagen gegangen sind. Das erklärte, warum wir unterwegs auf den Wegen niemanden gesehen hatten. Der Großteil der Pilgernden war aus Frankreich, einige aus Italien, ein Spanier, eine Frau aus Taiwan und ich. Das war ein romanisches Sprachengewirr beim gemeinsamen Abendessen mit Paella! Und fast alle hab ich heut unterwegs gesehen und sie sind auch jetzt wieder in derselben Herberge gelandet.

Auf dem ganzen Weg gab es anscheinend Waldbrände

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