
Villar de Farfon – Asturianos
Die Via de La Plata war die alte Römerstraße und führte von Sevilla im Süden durch ganz Spanien bis an die Nordküste nach Gijon. Ich dachte ja zuerst, der Name ‚Silberstraße‘ bezieht sich auf das viele Silber, das hier transportiert wurde. Zweimal sah ich in Kirchen Altäre, die ganz aus Silber gemacht sind. Tatsächlich kommt ‚plata‘ aber aus der maurischen Zeit und bedeutet ‚breite Straße‘. Schon im 1. Jhdt nach Chr. war diese wichtige Nord-Süd-Verbindung nämlich durchgehend gepflastert!
Dieser Weg heißt auch mozarabischer Weg, weil in der Zeit, als Südspanien von den Arabern/Mauren kontrolliert war, die ChristInnen ‚aus dem Maurenland‘ hier nach Santiago pilgerten.
Noch heute sind hier die Pilgernden unterwegs. Wobei das stimmt eigentlich nichts ganz. Der Weg ist beherrscht von der Autobahn und der Autostraße, mit dem Auto sind es auch nur 360 km von Zamora bis Santiago. Der Jakobsweg mit seinen 400 km schlängelt sich immer um diese Straßenverbindungen herum. Viele Wege wurden neu angelegt, das sieht man an den elendslangen Schotterstraßen. Für mich ist hier nicht diese Kraft eines ‚bebeteten‘ Weges spürbar, die ich vor allem beim französischen Weg so stark bemerkte. Ein Weg, auf dem Menschen seit 1000 Jahren betend unterwegs sind.
Die letzte Nacht waren wir zu dritt in diesem netten kleinen Haus, das ein Bibellehrer aus Südafrika in total verfallenem Zustand gekauft und wieder aufgebaut hat. Vorher hatte er Projekte in Zambia und Indien aufgebaut. Er kochte für uns, das war wunderbar. Aber als er uns einen politischen und religiösen Vortrag hielt, suchte ich unbemerkt das Weite.
Am Morgen hatten wir beim Weggehen 4°, da ist der Rucksack leicht, weil ich fast alles anhabe. Sogar das zweite Sockenpaar anstatt von Handschuhen. Tagsüber wurde es aber wieder sehr warm und sonnig, sodass der Rucksack sich wieder füllte.
Nach den schwierigen Anfangstagen wird der Weg von Tag zu Tag schöner . Heut ging es durch weite Weidelandschaften und schöne Wälder.







Tolle Landschaftsbilder, bewundere dein Vertrauen, was du auf diesen Weg benötigst und deinen Mut. Ja, bei uns ist es auch schon kalt in der Früh! Ganz liebe Grüße, Gabi
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