
Requejo – A Villa vella
Wenn sich mein Weg auch sehr easy anhört – so ganz einfach ist es nicht. Seit dem zweiten Tag hab ich eine große Blase an der Fersenkante, die so wie ich immer weiter wandert. Sie schmerzt praktisch bei jedem Schritt, vor allem bei den ersten nach einer Pause. Inzwischen haben sich zwischen, unter, neben meinen Zehen und sogar unter den Nägeln einige kleinere Blasen gebildet. Gut, dass ich wenigstens sie während des Tages nicht sehr stark spüre! Schönheitswettbewerb werd ich mit diesen Füßen jedenfalls keinen gewinnen: Mindestens zwei Nägel werden blau werden und mich noch sehr lange an diesen Pilgerweg erinnern.
Schneller als gedacht überschritt ich heute die Grenze zu Gallicien (geschrieben mit c, um nicht mit dem polnisch/ukrainischen Gallizien verwechselt zu werden): aufgrund von Bauarbeiten an der Zugtrasse durften/mussten wir den Weg über die Nationalstraße nehmen, der zwar auf Asphalt, aber dafür wahrscheinlich kürzer war. Dafür ging es gemächlich neben den Autos von 800 auf 1300 Meter. Nach der Mittagspause dann der zweite Pass, diesmal führte der Weg aber auf schmalen Pfaden durch wunderschöne Wälder und oben hatte ich eine überwältigende Aussicht. Der Kilometerstein zeigte 246 km bis Santiago, obwohl wir doch in Kastillien schon bei 220 angelangt waren! Demnächst möchte ich mir einen Plan machen, damit ich auch tatsächlich rechtzeitig an meinem Ziel ankomme.
Die größte Überraschung des gestrigen Abends war, dass ich einen niederösterreichischen Pilger getroffen habe. Außerhalb meiner Selbstgespräche waren das die ersten deutschen Worte seit über einer Woche!
Mangels Albuerge schlafe ich heut Abend in einem Hostalzimmer mit richtigem Bett, Abendmenü und Frühstück. Es soll mir nie schlechter gehen!






Willkommen in Gallicien

Diese Richtung nahm ich lieber nicht 😉