
Albuergeria – Reboredo
Falls jemand gestern den Eindruck hatte, dass ich alleine in der Herberge bin: so war es nicht. Ich wollte nur schreiben, dass ich gut alleine unterwegs bin, und dass es eher sein kann, dass ich mich einsam fühle, obwohl ich in einer Gruppe bin. Die gestrige Herberge war wirklich ein guter Platz, ich fühlte mich sehr wohl und hab so gut geschlafen wie schon lange nicht. Obwohl es abends noch eine Überraschung gegeben hatte: als ich wieder Mal meinen Tagesplan checkte, fiel mir auf, dass irgendwo ein Fehler war und ich einen Tag zu wenig habe, um nach Santiago nach zu pilgern!
Alain, mein französischer Pilgerfreund, unterstützte mich dabei, nach Lösungen zu suchen. Ich hab ihn in meiner allerersten Herberge in Zamora kennengelernt. Damals kam er schon vom Süden, von Sevilla, und hatte 800 km unter den Füßen. Seit damals waren wir meist in derselben Herberge und haben uns jetzt zum Ziel gesetzt, gemeinsam in Santiago anzukommen. So tüftelten wir herum und kamen zu dem Entschluss, dass wir wieder Etappen zusammenlegen sollten. Heute waren eigentlich nur 21 km auf dem Plan und die nächste Schlafmöglichkeit, ein Hotel, war erst 16 km später! Wir entschlossen uns, es einfach zu probieren und pilgerten heute insgesamt 39 km, fast einen Marathon! Jetzt sind wir knapp vor Ourense, wo die Pilgernden starten, die sich für 100 km eine Compostela abholen wollen. Es war ein harter Tag, aber es ist auch super Gefühl, es geschafft zu haben.
Seit mehr als einer Woche gehe und schreibe ich so dahin und hoffe, dass es für dich interessant ist. Vielleicht hast du aber auch Fragen oder Themen, die du gern lesen würdest. Schreib mir die Frage einfach direkt oder als Kommentar und ich werde mich bemühen, sie zu beantworten.






Der Baum lud ein, ihn zu umarmen, was ich auch getan habe

Das Mittagessen fiel heut etwas karger und schneller aus

Fast am heutigen Tagesziel angekommen
Liebe Hermi, hab gerade ein paar Tage nachgelesen, bewundere deine Motivation was das gehen anbelangt trotz Blase. Ja, sich allein zu fühlen, trotz Menschen kann ich nachempfinden! Mir fehlen gerade unsere heilenden Gespräche, wünsche dir noch viel Energie und weiterhin schöne Begegnungen. Ganz liebe Grüße@
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Liebe Gabi, ich frag mich auch immer wieder, wo ich die viele Energie hernehme. Vielleicht die Kraft des Weges, oder die der Menschen, oder das Ziel, das ich erreichen möchte? Oder auch die Freude und Dankbarkeit, für alles, was ich geschenkt bekomme?
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