Zuerst nochmal zu Pamplona: das ist ja die Stadt der Corridas, der Stiertreiben und der Stierkämpfe – und darauf sind sie sehr stolz. Gemeinsam mit einer dänischen Pilgerfreundin sah ich die riesige Arena und die enge Calle Esferata, wo die Stiere durchgetrieben werden. Riesige Fotos zeigten, welch ein Spektakel das zu San Fermin im Juli ist.
Aber eigentlich waren wir eher auf den Spuren von Ernest Hemingway unterwegs und gönnten uns in seinem Lieblingscafé zwar keinen Whisky, aber dafür einen Kaffee und eine Apfeltarte. Ihn selbst kann man noch an der Bar lehnen sehen.



Natürlich besuchte ich auch die gotische Kathedrale und den Kreuzgang und erlebte einen Rosenkranz und eine Marienprozession im Inneren der Kirche mit.



Die Stadt war wegen des Festivals unglaublich voll. Hier ist es Tradition, dass die Jugendlichen im Zentrum der City auf dem Boden sitzen und trinken. Es war irrsinnig laut und voll, als ich um ca 20:30 zurück zur Herberge ging, so ungefähr wie am Stephansplatz zu Silvester, nur bei 33 Grad.


Sehr praktisch ist der Aufzug, der vom Flussufer, wo diesmal mein Zimmer war, hinauf ins Stadtzentrum fuhr. Weniger angenehm, dass auf der anderen Seite des Flusses bis 1.30 Uhr gefeiert wurde.
Also war es wieder eine unruhige Nacht und ich marschierte wieder im Dunkeln weg.


Höhepunkt des heutigen Tages war in doppeltem Sinne der Puerto del Perdón. Der Hügel auf 734 m, auf dem Pilgerfiguren zum Ankommen und Weitergehen motivieren. Es war eine richtige Karawane, die da hinaufzog, das war schön zu sehen. Sehr steinig und auch gefährlich war der Auf- uns Abstieg, wir waren des öfteren gewarnt worden und einige plagten sich wirklich sehr. Für eine Österreicherin mit Totes Gebirge-Erfahrung war das allerdings kein Problem.



Und weil ich sehr gut unterwegs war, machte ich wieder den 4 km-Umweg nach Eunate, zu dieser wunderbaren achteckigen Kapelle aus dem Mittelalter. Wie im Büchlein beschrieben umrundete ich die Kirche dreimal barfuß, ‚um die mysteriöse spirituelle Kraft zu spüren, die diesen magischen Ort umgibt‘.
So war ich gut gerüstet für die letzten 5 km bis Puente la Reina, wo ich in der kirchlichen Herberge eincheckte.

