Ich hab mir jetzt zwei ‚Schlankeltage‘ gegönnt mit jeweils nur ca 18 km. Das bedeutet, dass ich schon zu Mittag bei der Herberge bin und warten muss, bis sie aufsperrt. Dann beginnt die Nachmittagsroutine: Registrierung, Bett beziehen (leider oft mit einem Einmallaken), duschen, Wäsche waschen, Siesta, Kaffeepause, Blog und evtl persönliches Tagebuch schreiben, schauen, was es im Ort so gibt und wo ich etwas zu Essen finde. Gestern wurde in der Herberge Tiefkühl-Paella angeboten, sie hat ausgezeichnet geschmeckt.



Verlässlich um 6 Uhr früh läutet bei irgendjemand im Zimmer der Wecker, dann stehen langsam alle auf und machen sich fertig zum Weggehen. Da ich gern ohne Frühstück starte, bin ich meist schon vor 7 unterwegs.
Vorbei ging es heut an der besonders gestalteten Mauer einer Fabrik. Sie wurde bemalt mit der Bibliothek der Geschichte Navarras und mit dem Gedicht, das ein Priester aus Najera über den Camino geschrieben hat. Das sind so Highlights auf dem Weg. Oder auch die Strecke gestern entlang der Autobahn, wo die Pilgernden Holzkreuze in den Zaun stecken. Jedes Kreuz mit eine Bedeutung…




Weil ich am Vormittag so viel Zeit hatte, besichtigte ich das Kloster Santa Maria de Real in Najera. Es wurde wegen des wundersamen Fundes einer Marienstatue in einer Höhle gegründet und beherbergt zahlreiche Sarkophage von Königen und Königskindern aus dem 11. Jhdt und später. Plötzlich sprach mich in der Kirche die zweite Besucherin an: sie habe so ein schönes Foto von mir gemacht, ob sie es mir schicken könne. Natürlich! Und später, als ich ruhig in der Kirche saß, kam einer Reisegruppe herein und bekam die Geschichte des Klosters in deutsch erklärt. Das sind so die kleinen Geschenke des Weges!




Das heutige Ziel war Azofra, eine große, aber sehr ruhige öffentliche Albergue mit einem Becken zum Füße abkühlen.
