La Coruña 2

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Besonders beeindruckt hatte mich die galicische Hauptstadt gestern ja nicht, heute hingegen war ich überwältigt: Die Sonne zeigte sich endlich wieder und tauchte alles in ein strahlendes Licht. Nach einem längeren Rundgang durch die Stadt war mein Ziel der Herkulesturm. Das ist ein Leuchtturm aus römischer Zeit, der im 18. Jhdt. eine klassizistische Ummantelung bekam.
Er ist der weltweit älteste noch in Betrieb befindliche Leuchtturm, 55 m hoch und gilt als Wahrzeichen der Stadt. 242 Stufen musste ich erklimmen, um den großartigen Ausblick auf den Atlantik zu genießen. Beim späteren Rundgang auf der Halbinsel wollte ich die vielen kraftvollen Meeresbilder mit dem Handy festhalten, eigentlich gespeichert sind sie jedoch in meiner Erinnerung.
Am späten Nachmittag war es dann aber doch Zeit, diese Küstenstadt und damit das Meer für heuer zu verlassen. Mit dem Zug war ich in 28 Minuten in Santiago und durfte dann noch einmal mit dem Rucksack in der Stadt ankommen. Vor der Kathedrale werde ich meinen Pilgerfreund aus dem Nachbarort treffen, der gemeinsam mit seinem Neffen den Camino portugues gepilgert ist. Endlich wieder Dialekt sprechen!

La Coruña

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Zur richtigen Zeit bin ich am Ziel meines heurigen Caminos angekommen, denn heute war wieder ein Regentag, den ich aber im Autobus und in La Coruña verbrachte. Es war die Idee eines spanischen Pilgerkollegen gewesen, der ich mich angeschlossen habe. La Coruña ist die Hauptstadt Galiciens, im nördlichsten Westen Spaniens an der Küste gelegen. Schon die Phönizier, Kelten und Römer hatten hier einen Hafen.
Wegen ihrer mit Glasveranden aus weißem Holz verzierten Bürgerhäuser an der Avenida de la Marina wird La Coruña auch ‚Stadt aus Glas‘ genannt, bei Regen wirkt das aber leider nur halb so beeindruckend.
Sehr schön ist hier der Hauptplatz mit dem Rathaus und der Statue der Heldin Maria Pita, die im 16. Jhdt die Stadt gegen die englischen Freibeuter verteidigt hat.
Es gibt hier auch eine ‚Plaza del Humor‘, an der verschiedene Karikaturen in den Steinboden geschliffen sind.
Besonders stimmungsvoll empfand ich die Santiago-Kirche mit einer romanischen Jakobusstatue. Und ich staunte nicht schlecht, als ich von dieser weg wieder die mir wohlbekannten gelben Camino-Pfeile fand! In La Coruña startet ein weiterer Camino, der Camino Ingles! 76 km bis Santiago! Ich war kurz versucht, mir diesen Weg für die verbleibenden drei Tage vorzunehmen, will es aber doch genug sein lassen und morgen mit dem Zug nach Santiago fahren.

Muxia

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Nach dem gestrigen Tag, den ich in Fisterra mit lieben Menschen verbrachte, musste ich mich heute morgen von allen verabschieden und pilgerte alleine weiter – nach Muxia. Hierher kam ich schon voriges Jahr, teilte mir die 30 km Etappe damals aber in zwei 15 km Tage auf. Heuer wollte ich das nicht, sondern die Strecke an einem Tag schaffen. So strich ich auch die Meerblick-Routen und ging den direkten Weg. Wieder sind ganz neue Menschen unterwegs, niemanden davon hab ich vorher schon gesehen. Und das Besondere: es kommen mir auch viele entgegen, weil sie von Muxia nach Finisterre wollen. So stehen auch immer zwei Pilgersteine, die beide Richtungen anzeigen.
Warum nach dem Ende der Welt noch immer weiter? Warum nicht endlich am Ziel, Füße hochlagern und einfach die letzten Tage genießen?
Weil das eigentliche Ende des Jakobsweges für viele nicht Santiago oder Finisterre, sondern Muxia ist. An dieser Stelle soll der Legende nach die Mutter Gottes auf einem Schiff gelandet sein, um dem Heiligen Jakob bei der Bekehrung der Menschen zum Christentum zu unterstützen. Schon im Mittelalter stand hier ein Heiligtum, das dann im 17. Jahrhundert umgebaut wurde und heute die Kirche ‚a virxe da barca‘ ist. Dort konnte ich zum Abschluss meines Weges die Messe mitfeiern. Stundenlang beobachtete ich danach die riesigen Wellen des Atlantik, der Sonnenuntergang wurde aber leider wieder von Wolken verdeckt.

Neben der Kirche steht nicht nur wieder ein 0,000 km Stein, sondern auch das steinerne Monument A Ferida, 400 Tonnen schwer und 11 Meter hoch. Das Werk erinnert an die Ölkatastrophe des Tankred Prestige von 2002 und die unzähligen Freiwilligen, die im Einsatz waren, um die Umweltschäden an der Costa da Morte zu begrenzen.

Jetzt bin ich froh, das Ziel erreicht zu haben. Das Gehen ist seit mehr als einer Woche nicht schmerzfrei: zur riesigen Blase auf der Ferse kamen Knieprobleme, wahrscheinlich wegen des Ferse schonenden Ganges, und dann zusätzlich noch eine 3 cm Blase an der großen Zehe, die sich zur Blutblase entwickelte.
Zeit, einmal Pause zu machen, deswegen werde ich spontan morgen einen Kurztrip nach La Coruña machen, bevor ich nach Santiago zurückkehre.

Am Ende der Welt

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Es war heut der erste Tag seit fünf Wochen, an dem ich nicht gepilgert bin, und es ist seit dieser Zeit auch das erste Mal, dass ich zweimal hintereinander im selben Bett schlafe. Das ist normalerweise in Pilgerherbergen nicht erlaubt, aber an den Endpunkten kann man das machen.
Den Tag verbrachte ich mit frühstücken, mit Strandspaziergang, mit Muschelsuchen und sogar ein längeres Bad im Meer war möglich. Die Sonne zeigte sich zwar nur kurz, aber das Wasser war nicht zu kalt.
Wie ausgemacht trafen wir uns heute hier am Ende der Welt, deutsche PilgerfreundInnen kamen zu Fuß oder mit dem Bus aus verschiedenen Richtungen. Gemeinsam genossen wir ein wunderbares vegetarisches Menü in der ‚World family‘. Das ist ein Lokal einer Hippie-Kommune, von denen es in Fisterra einige gibt. Sie verkaufen auch bunte Kleidung und treffen sich abends am kleineren Strand.
Wir jedoch wollten den Sonnenuntergang am 0,000 km Stein genießen und hatten auch ein Picknick dafür eingekauft. Alles war perfekt, nur dass kurz vor Sonnenuntergang wieder der Nebel einfiel und die Sonne sich nicht blicken ließ. Trotzdem hatten wir einen wunderbaren Abend am Leuchtturm und sind erst kurz vor Mitternacht in die Albuerge zurückgekommen. Deswegen hat der Blog heut auch etwas Verspätung.

Finisterre

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Gestern abend war es in der Herberge noch sehr gemütlich. Wir wurden vegetarisch bekocht und feierten dann auch noch den 56. Geburtstag des Hospitaleros. Es waren nur Camino-Freaks hier, einer ist von Frankreich insgesamt 1.900 km unterwegs, andere haben schon die unterschiedlichen Wege in Spanien begangen. Lange spanische Gespräche, die ich oft nur ansatzweise verstand, die aber eine gute Hörübung waren, drehten sich daher um die verschiedenen Caminos.

Über Nacht ist es Herbst geworden.
Nur mehr acht Kilometer waren es heute bis zum Ort Fisterra, und dabei konnte ich so richtig gut nachvollziehen, wie es Pilgernden früher gegangen ist. Auch sie haben wahrscheinlich das Meer rauschen gehört, bevor sie es gesehen haben. Und wenn sie schon aus irgendwo in Europa gekommen und dann auf dem Camino frances durch Spanien gepilgert waren, hatten sie es vielleicht nie zuvor gesehen! Dieser Landstrich, der immer schmäler wird, muss ihnen wirklich ungeheuerlich vorgekommen sein. Wie ich sind sie dann vielleicht hinunter zum Strand und an diesem entlang gelaufen, und da gaben sie wahrscheinlich auch diese spezielle Jakobsmuschel gefunden, die ich heut plötzlich vor mir liegen hatte. Sie gibt es nur an diesem Strand und war für die Pilgernden früher der Beweis, dass sie tatsächlich nach Finisterre gepilgert sind. Obwohl ich das nicht brauche, habe ich mich sehr über die gefundene Muschel gefreut. Aber ich hab mir auch die andere Bestätigung abgeholt: auch auf dem Weg hierher hab ich Stempel gesammelt und durfte mir daher die Finistella abholen. Sie bestätigt den Weg von Santiago hierher und ist eigentlich schöner als die Compostela.
Abends wollten wir noch den berühmten Sonnenuntergang ansehen, der fiel allerdings heute mit dem vielen Nebel sehr mystisch aus.

Finisterre oder Muxia

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Gestern hab ich von den kleinen Dörfern erzählt. Abends wirkte alles ganz anders: der Ort war überschwemmt von Pilgernden. Und es ist wirklich eine sehr sonderbare Mischung von Menschen, die hier westlich von Santiago unterwegs ist: Sicher die Mehrzahl trägt nur einen kleinen Tagesrucksack, den Rest des Gepäcks lassen sie sich von einem Taxi transportieren, oft in einem übergroßen Koffer. Viele hier sind aus Deutschland, viele tragen neue Outdoor Bekleidung, und am Abend tauchen sie geschminkt, gestylt und mit schönen Schuhen auf. Auch zwei Wienerinnen hab ich gesehen, die stehen den Deutschen um nichts nach.
Und dann kommen die Fragen und Vergleiche: wer ist welchen Camino gelaufen? Wie viele Kilometer? Mich fragte sogar jemand, wie viele Höhenmeter es am Camino del Norte waren. Andere fragten, wo ich gestartet sei, konnten aber mit Iruñ überhaupt nichts anfangen. Es gibt hier welche, die nur die Runde Santiago-Finisterre-Muxia machen, weil es eben schön und entspannend ist.

Heute morgen gelang mir das Kunststück, als letzte der ganzen Herberge um 8 aufzuwachen, kurz bevor die Reinigungsfrau kam. Alle anderen waren schon weg. Ich frag mich auch immer, warum sie so früh aufbrechen, wo es doch stockfinster ist?

Obwohl der Tag mit einem schönen Sonnenaufgang begonnen hatte, war es dann den ganzen Tag nebelig. Nach einigen Kilometern kam dann die Entscheidung: Finisterre oder Muxia? Ich möchte beides in dieser Reihenfolge und bog deswegen links ab.
Das Wiedersehen mit dem Meer fiel leider dem Nebel zum Opfer und so stört es mich auch nicht besonders, dass ich nicht unten im Ort Corcubion, sondern in einer netten Donativo-Herberge am alten Pilgerweg übernachte, bevor ich morgen die letzten 9 km bis Finisterre pilgern werde. Und das Beste: hier bin ich die einzige Deutschsprachige 😊

Es war gut, heute alleine auf dem Weg zu sein, es ist genau mein 30er Hochzeitstag. Erinnerungen kamen hoch, Wünsche und Erwartungen von damals, ein bisschen Traurigkeit über alles, was nicht sein konnte. Aber doch auch das Gefühl: es ist gut, so wie es ist.

Vom Schuss

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Es ist wirklich eine abgelegene Gegend, in der ich jetzt unterwegs bin. Viele ganz kleine Dörfer, der Herbergsvater erzählte gestern Abend, dass das kleinste davon nur neun BewohnerInnen hat, der Ort, in dem ich geschlafen habe, aber um die hundert. Und in diesem Rahmen bewegen sich auch die vielen anderen Orte hier.
Ca. 10% dieser EinwohnerInnen waren abends mit uns in der Bar, natürlich nur Männer im gehobenen Alter. Hier saß ich dann auch mit einer Grazerin am Tisch, gemeinsam wurden wir später auf Kräuterlikör eingeladen, einer spielte Mundharmonika und alle sangen dazu. Eine Szene, wie man sie sich in einer spanischen Bar gut vorstellen kann.
Übrigens trag ich die Ansichtskarten, die ich in Santiago geschrieben habe, noch immer mit, denn Post gibt es in den kleinen Orten keine.
Auch die Landschaft hat sich verändert:
Man sieht keine Kühe mehr auf Weiden, sondern in riesigen Ställen, das bedeutet auch, dass über jedem Dorf dieser sehr spezielle Geruch liegt. Und egal, wo ich mich hinsetze, ich werde sofort von Fliegen belagert.
Die Orte werden kleiner, die Horreos – Maisspeicher – immer größer. Kein Wunder, außer Mais gibt es hier nicht viel auf den Feldern. Die Gegend lebte wahrscheinlich schon immer von der Milch- und Weidewirtschaft.
In den modernen Zeiten braucht es aber keine Horreos mehr, sondern die Silage wird mit Plastikfolie und Autoreifen zugedeckt und die Heu- und Strohballen werden ebenfalls in Plastik verpackt, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen.
Die Gegend ist zwar ‚weg vom Schuss‘, aber Schüsse hörte ich heut fast den ganzen Tag lang. Am Vormittag sah ich die Jäger, als sie sich trafen. Wahrscheinlich jagen sie Wachteln. Was davon bei einem Treffer überbleibt, mag ich mir als Jagdunkundige allerdings nicht vorstellen.

Ankommen – und Weitergehen

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Auf dem Jakobsweg nach Santiago pilgern, okay. Aber warum um Himmels willen noch mal über 90 km nach Finisterre und vielleicht zusätzliche 30 bis Muxia?
Das fragen sich wahrscheinlich seit Generationen viele Menschen, die selbst nie so weit gepilgert sind.
Denn immer schon war für viele Pilgernde nicht Santiago, sondern die Ankunft am Meer, dort, wo die Welt zu Ende scheint, das Ziel ihres Weges. Auch heute ist das angeblich für den Großteil der deutschsprachigen Menschen so. Oft ist der Trubel und Lärm in Santiago groß, hunderte Menschen, die täglich hier einmarschieren, dazu viele, die mit Bussen kommen, die vielen Souvenirläden, die Bettelnden, die Musizierenden, …viele wollen hier ihren Anteil des Geschäfts abbekommen.

Es waren heut tatsächlich auch viele, die sich mit mir auf den Weg weiter westwärts machten, aber irgendwie schaffte ich es wieder, die Zwischenräume zu nützen und war die meiste Zeit alleine auf dem Weg. Waldwege entlang von Flüssen und Hohlwege, dort geh ich am liebsten. Viele kleine Dörfer gibt es hier mit alten Steinhäusern und schönen Brücken.
‚Täglich Regen in Galicien‘, das galt voriges Jahr. Heuer ist es sehr trocken, staubig und am Nachmittag auch heiß. 35° zeigte heut eine Temperaturanzeige in der Sonne.
Geändert hat sich auch die Zusammensetzung der Pilgernden. Nachdem die Menschen von den verschiedensten Pilgerwegen nach Santiago kamen, kennt man sich nicht und knüpft wieder neu Kontakte. Oder man trifft, so wie ich heute, einen Pilgerfreund nach fast drei Wochen wieder. Da ist die Freude dann natürlich groß.

I did it – again!

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Es war ein guter Plan, die Herberge auf dem Monte do Gozo um 7.30 Uhr zu verlassen, um zum Sonnenaufgang in Santiago sein. Die Sonne versteckte sich zwar hinter Wolken, aber auf dem Platz vor der Kathedrale waren wir bei der Ankunft fast allein. Einige Stunden später sah es ganz anders aus. Unmengen von Pilgernden kommen während des Tages bei der Kathedrale an, treffen andere wieder, fotografieren sich .. Obwohl so manche sich humpelnd fortbewegen, herrscht hier eine ausgelassene und freudige Stimmung. ‚Ich habe es geschafft!‘

Eigentlich hatte ich ja nicht vorgehabt, mich wieder um die begehrte Compostela, die Pilgerurkunde, anzustellen, aber ein bekannter Pilger erzählte stolz, dass er sie schon geholt habe und die Wartezeit nur 30 Minuten betragen habe. Im Vorjahr hatte ich über zwei Stunden gewartet! Ich unterlag der Versuchung und stellte mich an – in einer Stunde war die Sache tatsächlich erledigt.
Dann war endlich Zeit fürs Frühstück, nächster Programmpunkt war die Pilgermesse um 12 Uhr, auch hier gab es eine Schlange von 20 Minuten Wartezeit. Die Messe war schön, die bekannte Nonne unterstützte mit ihrem hellem Gesang und der Höhepunkt: zum Schluss wurde der Botufumeiro, der riesige Weihrauchkessel, geschwungen! Ein spendabler Amerikaner hat uns dieses Vergnügen ermöglicht. Es ist so cool, wie der Kessel, von sechs Männern bewegt, bis zur Decke hoch und mit einer Höllengeschwindigkeit durch das Seitenschiff schwingt.
Am Nachmittag genoss ich noch das Treiben in der Stadt, bevor ich mich morgen auf den Weg nach Finisterre machen werde.

Ruhe

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‚Silencio – presencia‘ (still und präsent sein) stand heute auf einem der Wegpfeiler geschrieben, und das war auch mein Bedürfnis: den letzten ganzen Pilgertag in besonderer Aufmerksamkeit zu gehen. Das ist allerdings bei der Menschenmenge, die hier auf den letzten Kilometern unterwegs ist, nicht immer einfach. Wir nennen sie etwas boshaft die ‚turegrinos‘ (TouristInnen, die sich als Pilgernde – ‚Peregrinos‘ – fühlen, weil sie die letzten 100 km auf dem Jakobsweg unterwegs sind. Mit leichtem Schritt und kleinem Rucksäckchen, weil das Gepäck von einem Taxi zur nächsten Herberge gebracht wird. Das sind oft Menschen, die sich gut unterhalten und besonders lautstark reden oder Gruppen von Jugendlichen, die ihre Musik mittragen. All das macht es nicht einfach, zur Ruhe zu kommen.
Und doch ist es mir immer wieder gelungen, ganz bewusst die Schritte auf diesen herrlichen Wald- und uralten Pilgerwegen zu setzen und im langsamer Werden oder im schneller Gehen Abstand von den anderen Pilgernden zu halten.
Ganz bewusst wählten wir heute auch als Tagesziel die öffentliche Herberge von Monte do Gozo. Das ist ein riesiger Gebäudekomplex mit 30 Häusern und 4000 Betten, von denen allerdings nur ein Haus geöffnet ist. Über allem thront eine Skulptur, die an den Besuch von Papst Johannes Paul II hier in Santiago erinnert. Ein schönes Fotomotiv sind auch die beiden riesigen Pilgernden, die auf die Stadt Santiago hinunter schauen, wie Pilgernden seit Jahrhunderten und auch wir es heute taten
Die drei Türme der Kathedrale in der Ferne zu sehen, löst ein schönes und erheben des Gefühl der Vorfreude auf den morgigen Tag und auf die Ankunft aus.