Am Ende der Welt

‚Finis Terrae‘, das ‚Ende der Welt‘ nannten schon die Römer dieses westlichste Kap Galiciens. Es ist das Ziel vieler Pilgernder, denen der Trubel in Santiago zu viel ist. Hier steht auch der 0 km-Stein des Jakobsweges, ein fotografisches Muss für alle, die hierher kommen. Ein inzwischen verbotener Brauch ist es, dass Kleidungsstücke, die auf dem Weg zerschlissen worden waren, von den Pilgernden hier verbrannt werden. Einige Schuhe und Socken sah ich herumliegen, und natürlich auch Brandstellen. Liebe Menschen hab ich gestern abend hier geplant und auch zufällig wiedergetroffen. Wir pilgerten heute die 3 km zum Kap, verbrannten aber nichts, sondern zogen es vor, an diesem Ort mit atemberaubender Aussicht zu frühstücken. Ganz lange saßen wir dann einfach und blickten auf das Meer.
Ein weiteres Ritual der Pilger: am Strand vor Finisterre vollzogen sie symbolisch eine letzte Reinigung.
Das machte ich auch, indem ich im doch etwas kalten Wasser schwimmen ging.
Abends wurde uns ein wunderbarer Sonnenuntergang und ein grandioser Sternenhimmel geschenkt.
Und weil heute auch Tag- und Nachtgleiche ist, gab es im Garten der Albuerge ein Lagerfeuer und Nora unterhielt uns mit Gitarre und ihrer wunderbaren Stimme.
Es war ein Tag voller Rituale, an dem ich viele Menschen wieder getroffen habe, die mir am Camino wichtig geworden sind.

2 Kommentare zu „Am Ende der Welt

  1. Du kannst so stolz auf diese Leistung sein! Es freut mich, dass du so voller Freude und Energie strahlst!!! Genieße noch die letzten Tage im warmen Spanien, bevor du uns zurück kommst! Glg!!!

    Like

  2. Jetzt hast du es geschafft, Hermi! Wir sind alle stolz auf dich! Und ohne körperliche Probleme … da haben wohl die unzähligen Wallfahrten nach Mariazell geholfen.
    Gestern hab ich mir unsere Fotos von Finisterre 2011 angeschaut (wir hatten damals Nebel … so ein Prachtwetter, wie du es jetzt hattest, hat man sich als Busreisender ja auch gar nicht verdient) und hab überlegt, dass du, eine ökologisch Bewusste, deine Wandersandalen wohl weder ins Meer schmeißen, noch am Strand verbrennen, sonder auch weiterhin an den Füßen tragen und für deine weiteren Wege brauchen wirst.
    Genieße noch die Tage, aber dann komm auch wieder mal zurück!

    Like

Hinterlasse eine Antwort zu Susi Jahoda Antwort abbrechen