Camino francés

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Jetzt bin ich also wieder auf dem altbewährten und bekannten Jakobsweg und in Arzua kaufte ich mir so wie im vorigen Jahr eine Portion frischer Churros mit dicker Schokolade zum Eintunken. Ein Festmahl, das den Energiebedarf des ganzen Tages abdeckt. Wie voriges Jahr wollte ich auch heuer wieder ‚bei Heidi‘ übernachten. Das ist die nette Herberge mit der ‚Wall of Wisdom‘, mit wunderschönem Garten und einer Besitzerin mit Verwandten in Weinsteig, die gerne den ganzen Abend lang Geschichten erzählt und ihre Gäste unterhält. Leider kam heute morgen eine Nachricht von Heidi, dass ihr gestern eine Pilgerin eine Bettwanze gebracht hätte und sie daher die Herberge sperren muss, bis der Kammerjäger da war. Die Pilgerin kam übrigens aus Sobrado, wo auch ich die letzte Nacht verbracht habe. So steuerte ich eine Alternativherberge an und es war eigenartig, dass auf diesem Weg, wo voriges Jahr unglaubliche Massen unterwegs waren, fast niemand zu sehen war. Angekommen räumte ich den kompletten Rucksack aus, machte Bettwanzenkontrolle und zugleich Inventur für die verbleibende Woche. Zwei Tage noch bis Santiago, dann vier bis Finisterre und zwei nach Muxia – so lange möchte ich noch unterwegs sein.
Aber die nächsten Tage dürften hart werden. Beim gestrigen Gewaltmarsch auf Asphalt und seiner heutigen Fortsetzung hab ich mir eine riesige Blase an der Fersenkante zugezogen – eine wohlbekannte Stelle, die auch schon letztes Jahr betroffen war. Überhaupt werden meine Füße zu Hause ein Komplettpflegeprogramm benötigen. Das haben sie sich allerdings dann auch verdient – nach fast 1000 Kilometern.

4 Kommentare zu „Camino francés

  1. Ist wie ,,heimkommen“ , wenn man den frances erreicht ,oder? Zumindest war es bei mir so.
    Genieße die letzten Tage, trotz Blase.😑Lg Irene

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  2. Hallo Hermi. Ich freue mich jeden Tag auf deinen Bericht und die schönen Bilder. Hast du an der Küste auch Schmetterlinge gesehen oder am Land? Bei uns sind viele im Garten. Ich wünsche dir trotz der Menschenmenge noch besinnliche Stunden. Besten Gruß aus der Heimat von uns.

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