Finisterre

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Gestern abend war es in der Herberge noch sehr gemütlich. Wir wurden vegetarisch bekocht und feierten dann auch noch den 56. Geburtstag des Hospitaleros. Es waren nur Camino-Freaks hier, einer ist von Frankreich insgesamt 1.900 km unterwegs, andere haben schon die unterschiedlichen Wege in Spanien begangen. Lange spanische Gespräche, die ich oft nur ansatzweise verstand, die aber eine gute Hörübung waren, drehten sich daher um die verschiedenen Caminos.

Über Nacht ist es Herbst geworden.
Nur mehr acht Kilometer waren es heute bis zum Ort Fisterra, und dabei konnte ich so richtig gut nachvollziehen, wie es Pilgernden früher gegangen ist. Auch sie haben wahrscheinlich das Meer rauschen gehört, bevor sie es gesehen haben. Und wenn sie schon aus irgendwo in Europa gekommen und dann auf dem Camino frances durch Spanien gepilgert waren, hatten sie es vielleicht nie zuvor gesehen! Dieser Landstrich, der immer schmäler wird, muss ihnen wirklich ungeheuerlich vorgekommen sein. Wie ich sind sie dann vielleicht hinunter zum Strand und an diesem entlang gelaufen, und da gaben sie wahrscheinlich auch diese spezielle Jakobsmuschel gefunden, die ich heut plötzlich vor mir liegen hatte. Sie gibt es nur an diesem Strand und war für die Pilgernden früher der Beweis, dass sie tatsächlich nach Finisterre gepilgert sind. Obwohl ich das nicht brauche, habe ich mich sehr über die gefundene Muschel gefreut. Aber ich hab mir auch die andere Bestätigung abgeholt: auch auf dem Weg hierher hab ich Stempel gesammelt und durfte mir daher die Finistella abholen. Sie bestätigt den Weg von Santiago hierher und ist eigentlich schöner als die Compostela.
Abends wollten wir noch den berühmten Sonnenuntergang ansehen, der fiel allerdings heute mit dem vielen Nebel sehr mystisch aus.

6 Kommentare zu „Finisterre

  1. Sehr schöne Fotos und noch schönere Erinnerungen. In Gedanken bin ich diese fast 1000km
    mit dir mitgewandert und habe viele Orte wiedererkannt. In manchen Albergen haben wir beide geschlafen, dass hat mich besonders gefreut. So habe ich den Camino noch einmal
    erleben dürfen, sehr bequem von daheim aus. Vielen Dank für die herrlichen Momente!

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  2. Liebe Hermi. Ich freue mich mit dir dass du es wieder geschafft hast. Deine Berichte faszinieren mich jeden Tag mehr. Komm gut heim.

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