Gestern Abend in der Municipal waren alle außer mir aus Spanien. Ich kam mit der einzigen Frau ins Gespräch und nutzte dieses, um endlich die Frage zu stellen, die mich seit dem Beginn in Oviedo beschäftigt: warum starten die Spanier, die doch sonst nicht als Frühaufsteher bekannt sind, immer schon im Dunkeln weg?
‚Je früher wir losgehen, desto früher sind wir da‘, meinte sie. Ja schon, aber was tut ihr dann dort den ganzen Nachmittag? ‚Wir waschen die Wäsche und schauen uns den Ort an. (Naja, soviel Wäsche haben wir hier auch wieder nicht, und die Dörfer sind dann schnell durchrundet ..) Aber eigentlich hab ich mich heut auch gefragt, warum wir 2 Stunden mit der Stirnlampe gehen, bevor endlich die Sonne aufgeht.‘ Und sie nahm sich das offenbar zu Herzen, denn heut morgen waren wir die letzten, die kurz vor acht die Herberge verließen. Und sind doch rechtzeitig hier angekommen.
Vielleicht ist es auch für mich manchmal gut, alte Gewohnheiten zu hinterfragen?
Heut also der Pass Puerto del Palo, der höchste Punkt des Weges, auf 1.146 m gelegen. Wir starteten bei heiterem Himmel in Lola de Allande auf 524 m und es war gut zu gehen. Über der Baumgrenze wurde es dann leider bedeckt und es ging ein starker Wind, der oben am Pass den Nebel drüber trieb. Plötzlich aber kam die Sonne und gab den Blick auf wunderschöne Täler und Berghügel frei. Mangels anderer Sitzgelegenheiten machten alle in dem kleinen Anger Montefurado Pause – auf Steinmauern, Türstufen, Bänken, als plötzlich der (Alt)Bauer mit einem Stecken kam, wütend herumbrüllte, uns alle vertrieb und auch noch ein Stück weit schreiend mitging. Ich kann es ja verstehen, dass es nicht unbedingt lustig ist, wenn täglich etliche Menschen vor seiner Eingangstür herum sitzen, vielleicht auch noch Mist machen, nur weil sie glauben, sie müssten genau hier gehen. Der Tag endete nach offiziellen 22,4 km in einer sehr neuen und netten Albuerge, wo ich mit dem südtiroler Ehepaar gemeinsam ein kleines Zimmer bekam. Diese Nacht einmal nicht in einem Stockbett!






Schön Hermi wieder mit „ Dir auf dem Pilgerweg „ zu wandeln. Wünsche dir eine schöne Zeit, komme wieder gesund nach Hause…Glg Helga
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Hallo Hermi , ich bin wieder in Gedanken mit dir auf dem Weg, bewundere mit vollem Neid deine Sportlichkeit, mit meinem schlimmen Knöchel wär das nicht möglich , obwohl ich deinen Weg schon 2x im Geiste mitgegangen bin, ist es immer wieder interressant . Man merkt “ DAS IST TOTAL DEIN WEG“ glg. Roman
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Dankeschön! Ich bin sehr dankbar, dass ich es so gut schaffe, diesen Weg zu gehen!
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Vielen Dank liebe Hermi, dass du uns wieder teilhaben lässt an deinem Weg. Ich freue mich jeden Tag auf dein Tagebuch und die schönen Fotos. Gottes Segen auf deinem buen camino. Maria
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Dankeschön! Ich teile gern meine Erfahrungen und Erlebnisse mit euch!
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Liebe Hermi, du bist schon so weit gegangen. Fein, dass wir ein paar Eindrücke mit dir teilen können. Ich wünsch dir noch einen guten Weg, bereichernde Begegnungen und eine gute Zeit mit dir selbst. Sei begleitet und durchatmet von Ruach und spüre Mutter Erde unter deinen Füßen und um dich herum.
Ich begleite dich ein kleines Stückerl und umarme dich. LG Traude
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Dankeschön! Ich fühle mich sehr begleitet und gesegnet, dass ich diesen Weg gehen darf und kann.
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