.. und erwartet werden

Eigentlich bin ich ja einen Tag zu früh in Santiago de Compostela angekommen. Erwartet wurde ich erst heute. Erwartet? Ja, denn ich mache in den nächsten 17 Tagen Dienst hier bei der deutschsprachigen Pilgerseelsorge. Das ist ein Projekt der deutschen Kirche mit dem Ziel, die Menschen, die als Pilgernde hier in Santiago ankommen, mit ihren Erfahrungen, Erlebnissen, vielleicht auch Fragen, aufzufangen und ihnen die Möglichkeit zum Austausch zu geben.
Das Team besteht immer aus einem Priester und zwei Ehrenamtlichen.
Der Tag ist dabei gut gefüllt, das konnte ich beim gestrigen ‚Schnuppern‘ schon erleben: um 8 Uhr morgens wird in der Kirche San Fiz eine deutschsprachige Messe gefeiert, die auch besonders gestaltet ist. Vor allen Gottesdiensten in der Kathedrale werden unsere Angebote vorgestellt und danach Information angeboten. Nachmittags gibt es die Möglichkeit zu Gespräch und Austausch und um 18.00 Uhr einen spirituellen Rundgang mit Erklärung der Symbolik der Eingangstore. Und es kann durchaus sein, dass zwischendurch noch Einzelgespräche geführt werden.
So bin ich neugierig und auch aufgeregt, wie sich diese nächsten zwei Wochen hier in Santiago gestalten werden. Ich sehe es als große Chance, Menschen mit meinem eigenen Erfahrungen zu begleiten.
2021 ist ja ein sogenanntes ‘Heiliges Jahr‘, weil der Gedenktag des Hl. Jakobus auf einen Sonntag gefallen ist. In diesen Jahren ist die Heilige Pforte geöffnet und normalerweise stehen die Pilgernden in langen Schlangen an, um durch die Pforte hindurchzugehen. Sie steigen danach hinunter zum Grab des Apostels, um hier auch alles Schwere hinzulegen. Der zweite Teil des Rituals, die Umarmung des Apostels auf den Hochaltar ist heuer leider aus hygienischen Gründen nicht möglich.
Das ist also der letzte Beitrag in meinem Blog. Schön, dass ihr mitgelesen habt. Mir macht es immer viel Freude, von meinen Weg-Erlebnissen zu berichten. Vielleicht kann ich ja damit die eine oder den anderen zu ähnlichen Erfahrungen anregen. Wobei: unser eigentlicher Camino ist der ‚Camino de la vida‘, unser je eigener Weg des Lebens. Dass ihr diesen gut gehen könnt, dafür wünsch ich euch Gottes Segen!

2 Kommentare zu „.. und erwartet werden

  1. Danke,Hermi! Diesmal hab ich deine Kommentare und Fotos in einem Ordner aufgehoben. Unglaublich, dass du schon angekommen bist. Vielleicht kommt ja noch ein Nachtrag von deinen Eindrücken, wenn du auf diese Zeit als ‚Ehrenamtliche‘ zurückblicken kannst. Alles Gute für diese 2 Wochen!

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    1. Dankeschön! Als Pilgerin bin ich in Santiago angekommen, seit drei Tagen bin ich jetzt Pilgerseelsorgerin. Es ist viel zu lernen, zu wissen, zu tun. Das ist auch anstrengend. Gestern hatte ich den ersten spirituellen Rundgang und erklärte der Gruppe, was uns die Tore der Kathedrale sagen wollen. Es ist gut gelungen 👍🏼😊 Ich bin mir bewusst: ich habe für zweieinhalb Wochen einen der schönsten Arbeitsplätze der Welt! Ganz liebe Grüße aus Santiago de Compostela! 😘

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