Puente la Reina -Estella

Übersetzt heißt Puente la Reina ‚königliche Brücke‘, diesen Namen verdankt es seiner Brücke, der schönsten am Jakobsweg. Sie wurde bereits im 11. Jhdt im Auftrag der Königin gebaut, um den Pilgernden die Querung des Flusses Arga zu erleichtern.

Bei meinem Rundgang war ich in der romanischen Kirche Iglesia del Crucifico, hier hängt ein Kreuz in Y-Form aus dem Rheinland. Jemand spielte baskische Gitarre, eine schöne, meditative Stimmung.
Und weil Sonntag war, besuchte ich dann noch die Abendmesse. Der indische Priester fragte zu Beginn der Predigt: wie geht es euch? Bien/gut antwortetem die Mitfeiernden. Das war nett. Am Ende lud er uns Pilgernde ein, sich vorne aufzustellen, er wolle uns segnen. Wir waren keine zehn, aber dafür war die ganze Welt versammelt: Zwei einzelne aus Australien, jeweils eine Person aus Slowenien, Kanada, Spanien, Brasilien, Südafrika und Österreich.

Gestartet bin ich heut morgen wieder vor 7 Uhr. Gut, dass ich die Brücke gestern schon fotografiert habe, morgens wäre das Foto mit schwarz gewesen. Überhaupt waren heute einige sogar römische Brücken auf dem Weg und wir gingen auf Straßen, die schon von den Römern gebaut wurden. Aus diesen wurde im Mittelalter der Pilgerweg, der durch ganz Nordspanien bis nach Santiago führt. Entlang dieser ’sirga peregrinal‘ reihen sich die einzelnen Orte und praktisch alle wichtigen Gebäude, wie Kirchen, ehemalige Pilgerhospitäler und Monumente. Einer dieser wunderschönen Orte mit ‚Postkarten-Blick‘ ist Cirauqui, besonders wenn es von der Morgensonne beschienen wird.

Ein Rätsel hab ich heute gelöst: als ich in Pamplona in die Herberge kam, warteten schon einige Pilger im Garten darauf, dass der Check-in beginnt. Ich reihte mich ein in diese Schar. Wenig später kamen drei Männer, und einer davon sprach einen von den schon Wartenden ganz überrascht an: Hallo Daniel, was machst du da? Ich dachte, du bist in Hollywood! Das passierte so nebenbei und war dann auch kein Thema mehr, als wir abends beisammen saßen. Irgendwie kam es mir heut wieder in den Sinn und ich hab gegoogelt und erkannt, dass das Daniel Brühl war. Ich war beeindruckt von seinen durchaus qualitativen Filmen und seiner Berühmtheit. Und wenn er nicht, wie die anderen Deutschen zwischendurch eine Pause brauchte, müsste er jetzt auch irgendwo hier in Estella sein.
Ich habe mein Bett in einer Herberge, die von Menschen mit Beeinträchtigungen mitbetreut wird und am Abend bekommen alle, die interessiert sind, von ihnen eine kostenlose Stadtführung.

2 Kommentare zu „Puente la Reina -Estella

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