San Bol – San Nicolas

Es war herrlich entspannend in der gestrigen Einöde, es gab eine vorzügliche Paella in einem runden Esszimmer mit Kuppel und abends hörten wir nur die Grillen zirpen. Wie immer startete um 6 Uhr früh der Morgenrummel, um 6.45 war ich unterwegs in der totalen Stille und unter einem herrlichen Sternenhimmel. Es war einzigartig! Und langsam ging hinter mir die Sonne auf.
Heut passierte ich das Dorf Hontanas, wo wir mit unserer Pfarrreise 2011 auch Station machten und ein Stück des Weges gemeinsam gegangen sind. Dabei kamen viele Erinnerungen, auch an Menschen, die damals dabei waren. Dann pilgerte ich weiter durch die Kirchenruine von San Anton und nach Castrojeriz, wo eine Burg den Ort bewacht.

In der riesigen Kirche Sta Maria de la Manzana werden nicht nur Messen in zwei Himmelsrichtungen gefeiert, sondern auch alte Statuen und liturgische Geräte ausgestellt. Auch liturgische Gewänder werden präsentiert. Für 1€ darf man sich das ansehen. Ein Zukunftskonzept für zu große Kirchen?

Und dann musste ich wieder sehr bergauf! Egal ob ich nach vorne oder hinten schaute, es war so unglaublich weitläufig und schön! Das ist die Meseta! Gestern zeigte ich euch ja ein Foto mit meinem ‚Pilgerfreund‘ in Burgos. Meine wahren Pilgerfreunde hier sind aber meine Füße und meine Schuhe, die mich so verlässlich durch all die Tage tragen. Nur ganz kleine Blasen habe ich bekommen, kein Vergleich zu den anderen Jahren und zu dem, wie die Füße anderer aussehen.

Mein Tagesziel war heut San Nicolas, eine alte Kirche, in der italienische Hospitaleros eine Herberge betreiben. 12 Plätze gibt es hier nur und es war spannend, ob ich Glück haben würde. Ich kam ca um 13.30 an, die Tür war zu und die Pilgernden, die vor der Kirche im Schatten saßen, sagten mir: Leider voll! Aber eine Erkenntnis dieser Tage: traue nie dem, was andere dir sagen! Es gibt so viele Gerüchte hier, die Stress verursachen. So klopfte ich an die Kirchentür, es wurde geöffnet und – natürlich haben sie was frei! Ich konnte sogar aussuchen, ob ich einen Platz im Stockbett möchte oder lieber auf einem Campingbett im Altarraum schlafen möchte. Das ist eine tolle Möglichkeit, das nehme ich!

Ein Kommentar zu „San Bol – San Nicolas

  1. Deine Schuhe und Füße halten viel aus, sehr toll, dass du nur wenig kleine Blasen hast und auch immer wieder Glück noch einen Schlafplatz zu ergattern.Stell mir den Weg durch die Meseta recht heiß vor, da kein Schatten…toll, wie du durch hältst! LG. Gabi

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